01.12.2025
Bundeshauptvorstand des dbb verpasst die Chance zu mehr Geschlechtergerechtigkeit
Heute wurde der Fachvorstand Beamt*innenpolitik im dbb nachgewählt. Unsere Unterstützung galt Milanie Kreutz.
Auch der Fachvorstand Beamt*innenpolitik musste in diesem Jahr neu besetzt werden. Zuvor in diesem Jahr waren bereits Volker Geyer als neuer Vorsitzender und Andreas Hemsing als neuer Fachvorstand Tarifpolitik gewählt worden. Beide rückten aus bisherigen Positionen der Bundesleitung auf diese Positionen nach.
Im Jahr 2022 hat der dbb Gewerkschaftstag einen Antrag verabschiedet, der besagt, dass sich der dbb dafür einsetzt, dass sowohl die eigenen Gremien als auch Entsendungen in weitere Gremien in paritätischer Besetzung erfolgen. Dies begrüßen wir als DBSH und halten den Einsatz für dringend notwendig. Die mehr einfältige Besetzung der Gremien ist sehr auffällig und zeigt sich klar an dieser Entwicklung. Anträge, die hierzu auch strukturelle Vorschläge machten, kamen leider nicht durch oder wurden zum Arbeitsmaterial verabschiedet.
Mit der Wahl 2022 sank der weibliche Anteil der Mitglieder in der dbb Bundesleitung von 33% auf 18%. Nach nunmehr vier Nachbesetzungen hat sich dieser Anteil nicht verändert. Milanie Kreutz von der DSTG und Vorsitzende der dbb Frauenvertretung ist aktuell Mitglied der dbb Bundesleitung und hat sich auf die Position des Fachvorstands Beamt*innenpolitik beworben. Wir unterstützten wie viele andere Fachgewerkschaften ihre Kandidatur - am Ende reichte die Unterstützung allerdings nicht aus.
Wer gewillt ist, Frauen in der eigenen Organisation zu fördern, setzt sich dafür ein und argumentiert auch entsprechend. Die Bundesleitung selbst muss hier mit gutem Beispiel vorangehen. Wer sich auf Freiwiiligkeit beruft statt Strukturen zu etablieren, welche eine paritätische Gremienbesetzung zum Ziel haben, muss sich noch viel stärker hierfür einsetzen.
Freiwilligkeit führt auch in diesem Fall nicht zu einer entsprechenden Veränderung der Gremienbesetzung. Wir werden uns beim nächsten dbb Gewerkschaftstag für eine entsprechende Änderung stark machen, damit der Frauenanteil auch in unserer Dachgewerkschaft sich endlich positiv enwickelt.
Nicole Kuhnert
für den Geschäftsbereich Tarif